Oktober 16 2016 0Comment

Zwei Gesichter einer Mannschaft – SC 13 verliert erstmals in dieser Saison

Bei der 1:3 (1:0) Niederlage beim SC Siegelbach zeigte das Regionalligateam des SC 13 Bad Neuenahr seine zwei Gesichter. Nach einer sehr guten ersten Halbzeit, mit der frühen Führung durch Kapitänin Lena Fehrenbach (9.), verloren die Kurstädterinnen im zweiten Durchgang völlig den Faden. Maja Metzger (2) und Celina Haag drehten die Partie binnen 14 Minuten zu Gunsten der Gastgeberinnen. Anstatt nun am kommenden Sonntag ein absolutes Topspiel gegen die SG 99 Andernach zu haben, gilt der SC 13 jetzt als klarer Außenseiter im Derby. Aber in dieser Rolle fühlt sich ja die Truppe von Trainer Jörg Rohleder bekanntlich wohl. Eine weitere erfreuliche Nachricht gab es bei den Einwechslungen zu vermelden. Mit Maxi Krug, Fatbardha Sekiraca und Jana Haubrich kann der Cheftrainer wieder auf drei Langzeitverletzte zurückgreifen.

 

Gleich 20 einsatzfähige Spielerinnen traten die Reise in den Stadtteil von Kaiserslautern an. Wohl dem, der eine solche Auswahl hat möchte man meinen. Im ersten Durchgang präsentierte sich der SC 13 auch spielstark und souverän. Die heimstarken Siegelbacherinnen kamen zu keinem Zeitpunkt ins Spiel und liefen in der Regel den Gästen hinterher. „Genial, was die da gespielt haben“, kam es aus den Reihen der Anhänger der Pfälzerinnen. Folgerichtig ging der Kurstadtclub durch einen Freistoß von Lena Fehrenbach in Führung. Aus 27 Metern zog die Spielführerin einfach mal aufs Tor von Kaja Kenjak ab. „Eigentlich habe ich mich schon abgedreht, aber dann jubelten alle“, so Fehrenbach. Kenjak tat ihr nämlich den Gefallen den Ball durchrutschen zu lassen. 1:0 und alles im Griff. Auch in der Folgezeit verlebte Lena Kloock im Tor des SC 13 einen ruhigen Nachmittag. Einziges Manko war, dass es die Rohleder Elf nicht schaffte das 2:0 zu erzielen. Allerdings hatte man auch nicht mehr die Vielzahl an Chancen, wie in den letzten Spielen. Dann kam der Knackpunkt – die Halbzeit. Siegelbachs Trainer beorderte Maja Metzger aus der Abwehr in das Mittelfeld, was sofort eine wesentlich höhere körperliche Präsenz hervorrief. Die schnelle Josienne Heer konnte auf der linken Angriffsseite nun wesentlich mehr Akzente setzen. Siegelbach zeigte schlicht und einfach wie einfach Fußball sein kann. Dennoch half der SC 13 beim korrigieren des Resultates kräftig mit. So wie bei einem Freistoß von der linken Seite, als der kurze Pfosten schlichtweg unbesetzt blieb. Metzger sprang die Hereingabe an den Fuß – 1:1 und alles wieder offen. 61 Minuten waren gespielt und das Unheil nahm seinen Lauf. Ein Fehlpass im Spielaufbau des SC 13 leitete den schönsten Angriff der Gastgeberinnen ein, bei dem Celine Haag dann den Schlusspunkt bildete. 20 Minuten vor Schluß war das Spiel also gedreht. Tragischerweise hätte Luisa Grosch direkt nach dem Ausgleich egalisieren können, ihr Drehschuß wurde aber noch von der Torlinie gekratzt. Selbst eine rote Karte für Katharia Rheinheimer in der 74. Minute konnte die Siegelbacherinnen nicht mehr aufhalten. Rheinheimer ließ sich zu einer Frustaktion hinreißen, als sie Feride Bakir mit beiden gestreckten Beinen in die Knochen sprang. Wenig später kam es zur Entscheidung, als ein Klärungsversuch von Lena Kloock zum Flipperball mutierte, Tabea Müller an den Rücken sprang und von dort aus der verdutzten Maja Metzger vor die Füße. Sie reagierte aber gedankenschnell und beförderte die Kugel ins Tor des SC 13. Die Messen waren gelesen und auch das letzte Aufbäumen der Kurstädterinnen verpuffte ergebnislos. Jörg Rohleder bilanzierte dann auch wie folgt. „Siegelbach hat den Sieg verdient, weil sie es mehr wollten. Wir haben eine Halbzeit fast alles richtig gemacht, eine Halbzeit aber auch fast alles falsch. Das Team wird sich wieder aufrichten und der SG 99 Andernach am nächtens Sonntag einen großen Fight liefern. Meine Mannschaft lernt sehr schnell und wird dann ein ganz anderes Gesicht zeigen.“

Dies ist nicht respektlos gegenüber der SG 99 gemeint, aber ein Derby hat eben seine eigenen Gesetze. Favorit ist Andernach in jedem Fall. Zu souverän hat sich die Elf von Kappy Stümper bislang gezeigt.

SC 13: Lena Kloock; Elisabeth Müller (60. Maxi Krug), Tabea Müller (79. Jana Haubrich), Johanna Kuhn, Stefanie Lotzien, Lena Fehrenbach, Cailin Hoffmann, Luisa Deckenbrock, Luisa Grosch (72. Fatbardha Sekiraca), Magdalena Lang, Feride Bakir

 

Tore: 1:0 Lena Fehrenbach (9.), 1:1 und 1:3 Maja Metzger (61.+ 75.), 1:2 Celine Haag (70.)

 

SR: Matthias Fuchs

 

ZS: 63

Es wurde mir Haken und Ösen gekämpft. Foto: Guido Kölzer
Es wurde mit Haken und Ösen gekämpft.
Foto: Guido Kölzer
Jörg Rohleder versuchte alles. Foto: Guido Kölzer
Jörg Rohleder versuchte alles.
Foto: Guido Kölzer

sc13