SC 13 Bad Neuenahr und SGS Essen zeigen Flagge gegen Fremdenfeindlichkeit

Die aktuellen Flüchtlingswellen nach Europa sorgen für intensive Diskussionen: Brauchen wir ein Einwanderungsgesetz, wie können Asylsuchende und Flüchtlinge in die Gesellschaft integriert werden. Viele Bürger engagieren sich. Sport, und damit auch der Fußball, ist ein wichtiger Bereich einer umfassenden Willkommenskultur. Gerade Fußball nimmt bei der Integration eine Vorreiterrolle ein, kaum eine Mannschaft, die keine Mitspieler mit Migrationshintergrund hat. Im Fußball zählt nicht die Herkunft, sondern wichtig sind das Miteinander im Team und die Bereitschaft zu Leistung. Daher sprechen sich der Fußball – wie auch weite Teile der Gesellschaft – offen gegen Fremdenfeindlichkeit und rechtes Gedankengut aus.

In der Kurstadt und dem Kreis Ahrweiler haben in der Vergangenheit regelmäßig Aktionen gegen Rechts stattgefunden und zeugen von der Zivilcourage der Bevölkerung der Region. Der SC 13 Bad Neuenahr, speziell die B – Juniorinnen, schließen sich nun diesem Protest an. Beim Heimspiel des Bundesligisten am 21. März 2015 gegen die SGS Essen zeigen die jungen Kickerinnen Flagge gegen Fremdenfeindlichkeit und werden dabei spontan von den Mädels aus dem Ruhrgebiet unterstützt.

In Zeiten, in denen von kleinen Gruppen versucht wird, Angst vor Überfremdung zu schüren, in denen vermeintliche, an Krawall interessierte Fußball-„Fans“ sich instrumentalisieren lassen, gegen Migranten und den Islam zu hetzen, haben sich die fußballspielenden Mädels von der Ahr Gedanken um diese Themen gemacht. Grund hierfür: Im Trainer- und Betreuerteam der jungen Mannschaft haben viele einen Migrationshintergrund. Jugendkoordinator Sijamak Sauer hat persische Wurzeln, Trainer Deniz Bakir wurde in der Türkei geboren und Betreuer Frank Erbeling ist halber Niederländer. Alle drei sind gute Beispiele für eine vielfältige Gesellschaft und gelebte Integration.

Dies hat die Mannschaft zu einer besonderen Aktion veranlasst: Die Eintrittsgelder für das Spiel am 21. März werden komplett der Organisation „pro Asyl“ gespendet. Dabei sind die Kurstädterinnen nicht alleine. Spontan hat die SGS Essen mit ihrem Trainer Petja Kaslack zugesagt, dieses Vorhaben zu unterstützen und gemeinsam mit ihren Gegnerinnen vor dem Spiel ein Banner mit der Aufschrift „Fussballerinnen gegen Ausgrenzung“ zu präsentieren. Gleichzeitig haben beide Teams vereinbart, jeweils 10 Euro für jedes Gegentor zu spenden. Mit dieser vorbildlichen Aktion hoffen die jungen Sportlerinnen die Zuschauer für diese immer wieder schwelende Problematik zu sensibilisieren. Gerne können die Zuschauer mehr spenden als das übliche Eintrittsgeld. Sowohl der SC 13 Bad Neuenahr, als auch die SGS Essen, hoffen auf zahlreichen Besuch des Apollinarisstadions an diesem Tag und damit eine große Zahl an Unterstützern gegen jede Art der Ausgrenzung.

gkoelzer