Nach dem 0:8 (0:4) gegen den TSV Schott Mainz waren die Mienen auf Seiten des SC 13 Bad Neuenahr verständlicherweise nicht auf Karnevalsniveau, aber zu sehr sollten sich die Spielerinnen aus der Kurstadt nicht grämen. Man muss kein Prophet sein um zu wissen, dass dieses Ergebnis auch noch anderen Vereinen bevorsteht. Alles andere als ein Aufstieg des TSV Schott wäre ein Treppenwitz der Frauenfußballhistorie. Viel schlimmer war für Trainer Thomas Remark die Verletzung seiner Kapitänin Clara Günter, die sich ohne Fremdeinwirkung bereits nach einer Viertelstunde am Knie verletzte. Eine genaue Diagnose wird es erst nach dem bevorstehenden MRT geben, es bleibt aber zu vermuten, dass Günter eine mehrwöchige Pause bevorsteht.
Mit genau der identischen Anfangself aus dem Andernach Derby wollte das Trainerteam Thomas Remark/Markus Rothe den Top Favoriten der Liga ein wenig ärgern, was sich in den ersten Minuten auch gut anließ. Debora Vinci verzog nach sechs Minuten nur knapp und ließ Hoffnung unter den meisten der 62 Zuschauer aufkeimen. Doch bereits wenig später gab es den ersten Dämpfer. Nach einem eklatanten Fehlpass in der Defensive spielten die Gäste die sich bietende Chance in aller Ruhe aus und kamen durch Celina Beuter zur frühen Führung. Unverdrossen kämpfte die junge Kurstadtruppe weiter und hatte durch Vinci und Fatbardha Sekiraca auch gute Möglichkeiten. Ein an Meike Weber verwirkter Foulelfmeter sorgte dann allerdings schon nach 23 Minuten für klare Verhältnisse. Weber, die immerhin 199 Bundesligaspiele für den 1. FFC Frankfurt absolviert hatte, verwandelte trocken zum 2:0. Bis zur Halbzeit schraubten Chiara Loos und Annika Leber das Resultat auf 4:0. Eigenartig allerdings die Erwartungshaltungen einiger Fans auf der Tribüne. Wer hier einen Sieg des SC 13 erwartet hatte, kann sich nicht ernsthaft mit der Regionalliga beschäftigt haben. Man sollte auch dem jungen Kader des SC 13 Zeit geben sich zu entwickeln. Die Bundesligazeiten sind lange her. Auf der anderen Seite brachte der erste Durchgang ein Chancenverhältnis von 4:5 aus Sicht des SC 13. Kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Mainz spielte auch im zweiten Durchgang konsequent weiter und machte durch Loos (2), Fiona Roehrig und erneut Beuter den Endstand perfekt. Beide Seiten waren sich nach dem Spiel einig, dass dieses Ergebnis zu hoch ausgefallen war. Mischa Lautenschläger, seines Zeichens Trainer der Schottlerinnen sprach von einem hohen Potiential der jungen SC 13 Elf. Thomas Remark war naturgemäß gefrustet, ohne dabei aber die hohe Qualität des Gegners außer Acht zu lassen: „Es hat heute eine Mädchenmannschaft gegen ein Team gespielt, welches auch in der zweiten Bundesliga eine gute Rolle spielen würde. Trotzdem dürfen solche Fehler wie von uns gemacht nicht passieren.“ SC 13 Pressesprecher drückte es gegenüber Mischa Lautenschläger augenzwinkernd so aus: „Wir hoffen, dass wir Euch hier so schnell nicht wiedersehen.“ Einerseits ein Ausdruck des Respekts, andererseits auch der Wunsch die Liga im kommenden Jahr spannender zu erleben. „Mainz steigt auf, nur der Respekt vor den anderen Teams verbietet es mir schon jetzt zu gratulieren“, so Eckhardt nach dem Spiel. In den folgenden Wochen erwartet die Kurstädterinnen noch ein Restprogramm, in dem noch möglichst viele Punkte hängenbleiben sollten. Der heutige Tag brachte dem jungen Team vor allem eines: Eine Menge Anschauungsunterricht in Sachen Effizienz.
SC 13: Kathrin Günther; Johanna Kuhn, Fatbardha Sekiraca, Stefanie Blazejezak, Caroline Asteroth, Luisa Deckenbrock (66. Michelle Potthast), Clara Günter (16. Lena Wiersch), Mara Walther, Theresa Strang, Debora Vinci, Ines Guenther (81. Angelina Weber)
Tore: 0:1 Celina Beuter (11.), 0:2 Meike Weber (23. FE), 0:3 Annika Leber (39.), 0:4 Chiara Loos (45.), 0:5 Chiara Loos (62.), 0:6 Chiara Loos (66.), 0:7 Celina Beuter (81.) 0:8 Fiona Roehrig (89.)
ZS: 62
SR: Marc Latsch (Andernach)