Nach dem 1:1 (1:1) im Derby bei der SG 99 Andernach waren sich beide Seiten über die Berechtigung des Resultats einig. Sowohl der SC 13 Bad Neuenahr, als auch die gastgebenden Bäckermädchen aus Andernach konnten mit der Punkteteilung gut leben. Zuvor sahen gut 100 Zuschauer auf dem Kunstrasen des Andernacher Stadionareals ein packendes und intensiv geführtes Spiel, in dem Fatbardha Sekiraca die Kurstädterinnen nach 14 Minuten in Front brachte. Fünf Minuten vor der Pause war es Katharina Sternitzke vorbehalten, für ihre Farben den Ausgleich zu markieren.
Ohne die erkrankte Léa Daiz, dafür mit der erholten Caroline Asteroth startete die Elf von Thomas Remark und Markus Rothe das erste „Derby“ der beiden Vereine in der Regionalliga. Als taktischen Winkelzug beorderte das Trainerteam Mara Walther auf eine der beiden Sechserpositionen, was Walther mit einer überragenden Leistung beantwortete. Geheimnisse gab es vor der Partie kaum, denn 21 der 22 startenden Spielerinnen hatten innerhalb der letzten 30 Monate die Schuhe an der Ahr geschnürt. Dementsprechend abtastend begann der Nachmittag, bevor Stefanie Blazejezak von Caroline Asteroth mustergültig freigespielt wurde. Wohl selber überrascht von der plötzlichen Freiheit brachte Blazejezak aber nur einen harmlosen Roller zu Stande. Der Elf von Kappy Stümper steckte allerdings längere Zeit der Schreck in den Knochen, so dass es nur 14 Minuten zur SC 13 Führung dauerte. Ein eigentlich geklärter Ball landete vor den Füßen von Fatbardha Sekiraca, die keine Mühe hatte Elena Bläser im Tor der SG aus acht Metern zu überwinden. Die Kurstadt Elf spielte weiter konzentriert und bestritt auch die Zweikämpfe konsequent giftig. Debora Vinci hatte noch einmal die Möglichkeit zu erhöhen, musste aber mit ihrem schwächeren linken Fuß abziehen, was Bläser vor keine Probleme stellte. Gut zehn Minuten vor dem Seitenwechsel ließ die junge Mannschaft von der Ahr ein wenig nach und sofort waren die Gastgeberinnen zur Stelle. Zunächst konnte Kathrin Günther noch einen Versuch von Jana Dörr klären. Wenig später reihte sich aber eine Kette von Fehlern aneinander, was Katharina Sternitzke zum umjubelten Ausgleich nutzen konnte. Es war im Übrigen die einzige auffällige Szene der Angreiferin, was als Kompliment für die Neuenahrer Defensivarbeit verstanden werden darf.
Nach der Pause erhöhte Andernach den Druck, scheiterte aber immer wieder spätestens an Mara Walther, die eines der besten Spiele im SC 13 Dress absolvierte. Überraschenderweise war die Gäste Elf die härtere Mannschaft, was der SG 99 keineswegs behagte. Auch die Kompaktheit des Teams war eine wesentliche Steigerung zu den bisherigen Spielen. Eine Viertelstunde vor Schluss hatte Eva Langenfeld die Entscheidung auf dem Fuß, als sie einen katastrophalen Fehlpass der SC 13 Defensive aufnahm aber zunächst an Kathrin Günther scheiterte und den Abpraller dann neben das Tor setzte. Auch Jasmin Stümper hatte mit einer Flanke Pech, die sich auf die Latte senkte. Auf der anderen Seite rutschte die junge Theresa Strang nur um Zentimeter an einer Hereingabe der starken Caroline Asteroth vorbei. Insofern waren sich auch beide Trainer einig. Thomas Remark meinte: „Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und der Art und Weise wie wir hier aufgetreten bin. Auch wenn das Resultat gerecht ist, ärgert mich die Entstehung des Gegentores. Das dürfte meinem Kollegen Kappy Stümper allerdings auch so gehen.“ Dieser erwiderte in gewohnt fairer Weise: „Alles in allem kann jeder mit dem Ausgang des Spiels leben. Wir haben uns das Gegentor fast selber reingelegt, der SC 13 ebenso. Wir sind bisweilen noch zu brav, dass hat der Gegner besser gemacht.“
Nun folgt für die Kurstädterinnen am kommenden Sonntag das Aufeinandertreffen mit Top Favorit TSV Schott Mainz, der mit einem 11.0 über Fortuna Göcklingen für das erste zweistellige Resultat der Saison sorgte. Es gibt Aufgaben die wesentlich undankbarer sind.
SC 13: Kathrin Günther; Johanna Kuhn, Fatbardha Sekiraca, Stefanie Blazejezak (70. Angelina Weber), Luisa Deckenbrock (68. Michelle Potthast), Caroline Asteroth, Clara Günter, Mara Walther (80. Lena Wiersch), Theresa Strang, Debora Vinci, Ines Guenther
Tore: 0:1 Fatbardha Sekiraca (14.), 1:1 Katharina Sternitzke (40.)
ZS: 100
SR: Ronny Jäckel