Gut 120 Zuschauer lockte das Derby in der Juniorinnen Bundesliga West/Südwest ins Apollinarisstadion. Bei bestem Fußballwetter war eigentlich alles für eine schöne Party angerichtet. Einzig die Gäste aus dem Westerwald spielten dabei nicht mit und brachten dem Kurstadtclub eine empfindliche Niederlage bei. Dennoch ist man beim Kurstadtclub weit davon entfernt, in Aktionismus zu verfallen, denn auch die Konkurrenten im Abstiegskampf haben an diesem Spieltag Federn gelassen, so dass man es an der Ahr immer noch selber in der Hand hat, den einen entscheidenden Platz in der Tabelle zu klettern.
Beide Mannschaften mussten vor dem Spiel improvisieren. Beim SC 13 hatte unter der Woche die Grippewelle um sich gegriffen, bei Montabaur fehlten etliche Stammkräfte. Dennoch erarbeitete sich die wilde 13 von Beginn an eine große Feldüberlegenheit, die aber zu nichts Zählbarem führte. Montabaur hatte an diesem Tag ein großes Pfund in der Waagschale – eine gnadenlose Effektivität. So wie beim 1:0 Führungstreffer durch Lena Schmitt nach 23 Minuten. Schmitt setzte sich beim ersten Konter der Gäste geschickt gegen die Hintermannschaft des SC 13 durch und ließ Lisa Venrath im Tor nicht den Hauch einer Chance. Die Heimelf zeigte sich sichtlich geschockt und bekam bis zum Pausenpfiff kein Bein mehr auf die Erde. Dies änderte sich sofort nach Wiederanpfiff gewaltig. Chance um Chance bot sich nun der wilden 13, wobei Johanna Niggemann nach 50 Minuten mit einem Schuss an den Innenpfosten das größte Pech hatte. Der zur Halbzeit eingewechselten Marie Schäfer war es dann vorbehalten, den längste überfälligen Ausgleich zu markieren. Nach 63 Minuten überwand sie Moana Hannuschke im Tor der Gäste, mit einem Schuss aus 13 Metern ins lange Eck. In den nächsten Spielsequenzen wackelte die Gästeabwehr bedenklich, konnte sich aber auf die reaktionsschnelle Hannuschke verlassen, die zehn Minuten vor dem Ende Luisa Grosch zur Verzweiflung brachte. Ein Superreflex nach einem platzierten Schuss von Grosch aus kurzer Distanz war Ursache hierfür. Und wenn man vorne nicht trifft, dann klingelt es meist auf der anderen Seite. So wie beim Siegtor von Clara Viebranz in der 79. Minute, als die weit aufgerückte Hintermannschaft des SC 13 mit einem einfachen Pass überspielt wurde. Um das Pech dann noch perfekt zu machen, verletzte sich Lisa Venrath bei dieser Aktion noch und musste das Stadion mit Gehhilfen verlassen. Alles in allem war der Sieg der Gäste zwar glücklich, aber auch ein Stück weit verdient, denn zwei Tore aus drei Chancen sind eben effektiv. So war dann auch SC 13 Trainer Aleksandar Vukicevic bedient: „Die Mädels haben viel investiert, waren aber zu hastig in ihren Aktionen. Trotzdem haben wir es noch in der eigenen Hand, den Klassenverbleib zu sichern.“ Der Sportliche Leiter des SC 13 Bad Neuenahr Sijamak Sauer ergänzte, dass man nun jeden Stein umdrehen muss um die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen.
Die letzten vier Spiele werden dann zu einem Test der Nerven, so wie schon in zwei Wochen beim Gastspiel in Iserlohn, die lediglich zwei Punkte vor dem SC 13 liegen.
SC 13 Bad Neuenahr: Lisa Venrath; Elena Deuster, Nathalie Brück, Sara Ignaschewski (23. Emily Feifarek), Leonie Riedewald, Johanna Niggemann, Luisa Grosch Jana Haubrich, Vanessa Zilligen, Yasmin Rölle (22. Lisa Weise), Celina Mäder (41. Marie Schäfer)
Tore: 0:1 Lena Schmitt (23.), 1:1 Marie Schäfer (63.), 1:2 Clara Viebranz (79.)
ZS: 120
SR: Laura Duske mit ihren Assistentinnen Michelle Sulewski und Cara Hetger