Mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichterin Hannah Schlemmer brachen im Saarbrücker Saarwiesenstadion alle Dämme – und zwar auf beiden Seiten. Nach dem sich der 1. FC Saarbrücken und der SC 13 Bad Neuenahr mit 1:1 (0:1) getrennt hatten, kam die Kunde vom spätern Siegtor der Gladbacher Borussia gegen den FC Iserlohn. Damit waren beide Teams endgültig gerettet und konnten ihr Glück erst ganz langsam in feierliche Bahnen lenken. Yasmin Rölle hatte die Kurstädterinnen nach 20 Minute in Führung geschossen ehe Hanna – Luisa Fischer fünf Minuten nach der Pause ausgleichen konnten.
Mit gleich sechs C- Juniorinnen in der Startelf wagten die Verantwortlichen des Kurstadtclubs wieder einiges, denn im Schnitt waren die Spielerinnen der Gastgeberinnen zwei Jahre älter. Gerade in diesem Jugendbereich ist das schon ein gewaltiger Erfahrungsvorteil. Doch wie schon in den beiden Spielen zuvor nahm die wilde 13 den Fight an und hielt auch körperlich voll dagegen. Zunächst ergaben sich zwar zwei Einschussmöglichkeiten auf Saarbrücker Seite, doch als Yasmin Rölle einen Steilpass aus dem Mittelfeld erlief, schloß sie diesen Konter mit einem beherzten Knaller an der chancenlosen Sabrina Schäfer in Tor des FCS vorbei ab. Die Gastgeberinnen zeigten sich sichtlich schockiert und verloren bis zum Pausenpfiff komplett den Faden. Einziges Manko des SC 13 war, dass man diese Phase nicht zur Vorentscheidung nutzen konnte. Es ergaben sich einfach zu wenig Chancen, um dieses Vorhaben umzusetzen. Es müssen deutliche Worte gewesen sein, die Heimtrainer Markus Klimt gewählt hatte, denn mit Anpfiff der zweiten Halbzeit wurde Saarbrücken energischer. Resultat war der Ausgleich, den Hanna- Luisa Fischer nach einem Eckball per Kopf erzielte. Es begann eine Zitterphase für die Kurstädterinnen, die es letztendlich aber schafften, mit viel Leidenschaft und Einsatz das rettende Remis über die Zeit zu bringen. Und dann kam ja noch die Kunde aus Mönchengladbach, wo in der zweiten Minute der Nachspielzeit der erlösende Siegtreffer fiel. Das wäre für den SC 13 egal gewesen, doch schlagartig fingen die Gastgeberinnen auch das Feiern an, denn auch sie waren nun am rettenden Ufer angelangt. Markus Klimt zog sich erst einmal in die Einsamkeit zurück, ehe er sich freuen konnte. Sijamak Sauer und Nina Dielmann waren da schon einen Schritt weiter und lobten ihr Team: „Es war eine Charakterleistung unseres jungen Ensembles. Gerade einmal zwei Spielerinnen des älteren Jahrgangs in der Startelf und die waren auch noch angeschlagen. Was diese Mannschaft körperlich und mental geleistet hat nötigt größten Respekt ab. Auch die Unterstützung von der Tribüne war einfach überwältigend. Wenn wir dachten wir können nicht mehr, kam von dort wieder Alarm. Danke dafür. Jetzt können wir endlich mal ein Spiel genießen.“ Was die Beiden meinten, ist das letzte Meisterschaftsspiel am kommenden Samstag gegen Borussia Mönchengladbach im Apollinarisstadion. Anstoß ist um 14 Uhr.
SC 13: Lisa Venrath; Amelie Schulte, Elena Deuster, Emily Feifarek, Rebecca Schumann, Johanna Niggemann, Lisa Weise (72. Nathalie Brück), Vanessa Zilligen, Yasmin Rölle (80. + 2. Celina Mäder), Magdalena Lang (76. Leonie Riedewald), Marie Schäfer (80. +3. Laura Wermann)
Tore: 0:1 Yasmin Rölle (20.), 1:1 Hanna- Luisa Fischer (45.)
SR: Hannah Schlemmer mit ihren Assistentinnen Lisanna Maldener und Michelle Skambraks
ZS: 120