Der 1:0 (0:0) Sieg beim 1. FC Saarbrücken brachte Cheftrainer Deniz Bakir nicht nur die ersehnte Ruhe, sondern auch die Gewissheit, dass sein Team endlich wieder guten Fußball gezeigt hat. Lisa Weise krönte eine geschlossene Mannschaftsleistung mit ihrem Siegtreffer in der 54. Minute. Vor allem eine bärenstarke zweite Halbzeit ließ den Auswärtssieg der wilden 13 als verdient erscheinen. Im ersten Durchgang zollte der katastrophale Platz seinen Tribut an der Leistung der Kurstädterinnen, da ein „normales Fußballspiel“ eigentlich nicht möglich war. Die Saarländerinnen können einem schon leid tun, dass die Stadt Saarbrücken nicht in der Lage ist, einem Aushängeschild des städtischen Sports nicht bessere Bedingungen zur Verfügung stellen zu können oder wollen.
Nachdem sich Stella Genrich und Anna Lena Stein noch kurzfristig krank meldeten, musste Bakir, im Verbund mit Co Trainerin Nina Dielmann die Startaufstellung noch einmal umwerfen. Beide sollten ein goldrichtiges Händchen beweisen, da alleine schon Leonie Riedewald auf der rechten Offensivseite für mächtigen Wirbel sorgte. Kapitänin Marie Schäfer zeigte sich als wahre Anführerin und gab ihrem Team den nötigen Halt. Davon profitierte auch U- Nationalspielerin Vanessa Zilligen, die sich als ordnende Hand im Mittelfeld erwies. Im ersten Durchgang hielt die Elf von Trainerin Lisa Alt noch vehement dagegen, ohne dabei aber permanente Torgefahr zu entwickeln. Mehr Ballbesitz und teilweise auch ein wenig Glück, bei misslungenen Aufbauaktionen seitens des SC 13 verhinderten latente Gefährlichkeit des FCS. In der Pause beorderte Bakir Marie Schäfer in eine etwas offensivere Rolle, was sofort für Sorgenfalten auf der Stirn von Lisa Alt sorgte. Vor allem in der 54. Minute, als Schäfer zunächst an Annick Heit im Tor des FCS scheiterte, den Abpraller aufnahm und zu Lisa Weise passte. Diese drehte sich noch einmal um 360 Grad und bugsierte die Kugel ins Netz. Gleichzeitig versetzte dieses Tor die Gastgeberinnen in eine Schockstarre, wie auch die wilde 13 in eine Art Entfesselungszustand. Schäfer und Weise hätten locker noch auf 3:0 erhöhen können, brachten das Spielgerät aber nicht aus kürzester Distanz im Netz unter. Bakir nahm es gelassen und lobte seine Schützlinge: „Es war eine tolle Mannschaftsleistung mit viel Leidenschaft und Konzentration. Der Boden ließ eigentlich kein gutes Fußballspiel zu, was meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit aber trotzdem geliefert hat. Jede hat für die Andere gekämpft und gespielt. Jetzt haben wir 16 von 20 nötigen Punkten und noch acht Spiele. Das beruhigt schon sehr. Trotzdem müssen wir weiter für jeden Punkt fighten, damit schon früh alles klar ist.“. Was der Trainer noch unterschlug ergänzte Pressesprecher Peter Eckhardt süffisant: „Mit sechs Toren gleich 16 Punkte zu holen ist kaum zu toppen. Wir sollten überlegen, die wilde 13 in Italia Bad Neuenahr umzutaufen. Effektiver geht es ja wohl nicht mehr.“
Jetzt folgen noch zwei Heimspiele gegen den FSV Gütersloh 2009 und den MSV Duisburg. Es bleibt der Mannschaft zu wünschen, dass mindestens noch ein weiterer Punktgewinn folgt. Dann kann der Jahreswechsel mit all seinen Begleiterscheinungen gerne kommen.
SC 13: Lisa Venrath; Amelie Schulte, Elena Deuster, Leonie Riedewald, Larissa Talarek (44. Sara Ignaschewski), Lisa Weise (80. Mara Bungarten), Vanessa Zilligen, Emiliy Feifarek, Rebecca Schumann, Marie Schäfer (78. Hanna Schäfers), Celina Mäder (63. Paula Gau)
Tor: 1:0 Lisa Weise (54.)
SR: Katharina Menke mit ihren Assistentinnen Lisanne Maldener und Mandy Bauer
ZS: 100 im Saarwiesen Stadion