Die 0:1 (0:1) Niederlage der Bundesliga Juniorinnen des SC 13 Bad Neuenahr beim FC Iserlohn tat nicht nur richtig weh, sondern lässt die wilde 13 nach Abschluss der Hinrunden Tabelle auch auf einem Abstiegsplatz stehen. Die gut 80 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz des Iserlohner Hembergstadions sahen eine zerfahrene Partie, welche dem Oberbegriff Abstiegskampf zu jeder Zeit gerecht wurde. Genauso gerecht wie das Endergebnis, das Linda Tümmler nach 31 Minuten sicherstellte. Vor den letzten beiden Spielen im Jahr 2017 wird es nun sehr schwierig den Tabellenkeller zu verlassen, da die Gegner 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen zu den fünf Top Teams der Liga gehören. Eine Gewissheit gab es nämlich in dieser Spielzeit – keiner Mannschaft der letzten Fünf gelang ein Überraschungscoup gegen die fünf Spitzenteams der Liga.
In einem voll besetzten Reisebus und jeder Menge guter Erinnerungen im Gepäck, setzte sich der SC 13 Tross bei Dauerregen in Richtung Sauerland in Bewegung. Eine spezielle Motivationsaktion der Mannschaft sollte noch in der Kabine die Wichtigkeit dieses Spiels hervorheben. Einzig war vor allem im ersten Durchgang wenig davon zu sehen, zumindest auf Seiten der Kurstädterinnen. „Wir haben die erste Hälfte komplett verschlafen, was uns dann auch das Spiel gekostet hat,“ resümierte Jacqui Dünker lange nach dem Match. In der Tat fanden die Gäste aus dem Ahrtal nur schwer in die Zweikämpfe und konnten sich lange bei Anna- Maria Treis bedanken, die im Tor eine gute Leistung abrief. Chancen für den SC 13 gab es kurioserweise allerdings auch nur in der ersten Halbzeit, wenngleich dafür immer Standardsituationen herhalten mussten. Drei Mal brannte es lichterloh vor dem Gehäuse von FCI Torhüterin Mia Kestermann. Aber mangelnde Entschlossenheit ließ diese dann wenig unruhig werden. So war es nach einer guten halben Stunde ein weiterer dicker Patzer der Kurstädterinnen, der Linda Tümmler frei vor Treis auftauchen ließ. Tümmler ließ sich nicht zwei Mal bitten und erzielte mit einem kernigen Flachschuss den goldenen Treffer des Tages.
Nach einer kurzen, aber bestimmten, Ansprache in der Pause sahen sich die Dünker Schützlinge einer Fünferkette des FC Iserlohn gegenüberstehen, die Trainer Marvin Weischer angeordnet hatte. Zwar erspielten sich die Gäste nun latente Feldvorteile, zu zwingenden Torchancen reichte es allerdings nicht. In einer immer härter geführten Partie waren es zu viele Ungenauigkeiten und zu viele verlorene Zweikämpfe des SC 13, die den Sieg der Gastgeberinnen zu einem verdienten Erfolg werden ließen. In so vielen Arbeitszeugnissen würde an diesem Tag ein „stets bemüht“ unter der Bewertung der Leistung stehen. Man kann nun wirklich keiner Spielerin des SC 13 vorwerfen, dass sie nicht alles in die Waagschale gelegt hat. Konditionell haben die Dünker/Oebel- Noack Schützlinge einiges aufgeholt. Doch Selbstbewusstsein kann nach den letzten Monaten einfach noch nicht implantiert worden sein. Und genau dieses hätte in Iserlohn gereicht, um die nötigen Punkte zu holen. Nun ist man beim SC 13 Bad Neuenahr gut beraten, nicht in Torschlusspanik zu verfallen. Neun Spiele sind noch zu absolvieren und dabei genaugenommen noch 27 Punkte zu holen. Die Hälfte davon würde wohl mit ziemlicher Sicherheit zum Klassenerhalt reichen. So sieht es auch Jacqui Dünker: „Geht man nur vom heutigen Spiel aus, dann wäre das utopisch. Aber wer kämpft kann verlieren – wer nicht kämpft hat schon verloren. Das wird aber mit Sicherheit nicht passieren.“ Für sie und Saskia Oebel-Noack wird es aber auch in naher Zukunft ein Ende der Doppelbelastung geben. „Wir suchen intensiv nach einer guten Lösung für den Trainerposten und sind dabei auf einem guten Weg,“ gab die sportliche Leiterin Nina Dielmann zu Protokoll. Und egal wer nun diesen Posten übernehmen wird, der könnte sich mit der Mission Klassenerhalt direkt einen guten Namen machen.
SC 13: Anna-Maria Treis; Amelie Schulte (59. Mara Bungarten), Carolin Dillenburg, Anna Gante, Celine Dickopf, Laura Barber, Katharina Pohs, Lisa Neuschwander, Paula Gau, Taiiba Samadzay, Rebecca Schumann
Tor: 1:0 Linda Tümmler (31.)
SR: Francine Poschmann mit ihrem Team Patrick Ramolla und Anna- Lena Weiss
ZS: 80