Natürlich galt der älteste Nachwuchs des SC 13 Bad Neuenahr vor der Saison als Favorit auf den Aufstieg in die Juniorinnen Bundesliga West Südwest. Doch keiner hätte eine derartige Dominanz erwartet. 20 Spiele, 20 Siege und ein Torverhältnis von 166:6 sind der zahlenmäßige Ausdruck dafür, mit welchem Abstand die Meisterschaft der B- Juniorinnen Regionalliga Südwest unter Dach und Fach gebracht worden ist. Zwar konnte der TSV Schott Mainz in der Saison 15/16 ebenfalls eine blütenweiße Punktweste präsentieren, erzielte dabei allerdings wesentlich weniger Tore und musste vier Spiele weniger absolvieren. Das 9:0 am letzten Spieltag bei der SG 99 Andernach war dann auch nur noch die Entscheidung wer sich die Torjägerkanone sichern würde. Letztlich war es Chiara „Biene“ Bücher, die sich mit 44 Saisontreffern gegen ihre Sturmpartnerin Natalie Poppe durchsetzte, die 43 Tore erzielen konnte. Ein Wahnsinnswert schon für eine alleine, dass jedoch gleich zwei „Tormonster“ in einem Team spielen, ist einzigartig.
Am Anfang von Allem stand allerdings erst einmal ein gewaltiger „Kater“. Der Abstieg aus der Belle Etage des deutschen Mädchenfußballs und das verlorene Finale im Rheinlandpokal versetzte viele Anhänger des Kurstadtclubs zunächst in einen Schockzustand. Doch tolle Arbeit von Saskia Oebel Noack und ihrem Mann Andre in den jüngeren Altersklassen machte Hoffnung auf bessere Zeiten. Als dann auch noch Denise Blumenroth als Trainerin und Tamara Schmidtmeier als ihre Co Trainerin die Arbeit mit dem neuen Kader der B- Juniorinnen begannen, änderte sich der Zustand der Fans schnell. Beide Trainerinnen galten schnell als absoluter Glücksfall und versprühten einen Optimismus, der schnell zum Lauffeuer wurde. Sieg auf Sieg, teilweise hoch im zweistelligen Bereich folgte, was in Bad Neuenahr einen Boom auslöste. Es kam dann bereits im März zum Vollzug der Meisterschaft und das ausgerechnet beim TSV Schott Mainz. Das 6:1 wurde von zahlreichen und vor allem lautstarken Anhängern aus Elternschaft und Fans begleitet, wovon noch Wochen später erzählt wurde. Anstatt jetzt die Zügel etwas lockerer gehalten wurden, setze das Blumenroth Team weiterhin Sieg an Sieg, was nun am kommenden Wochenende veredelt werden soll. Der SV Rengsdorf, der leider wieder aus der Bundesliga absteigen muss, obwohl sich das Team aus dem Westerwald tapfer geschlagen hat, wird dann im Sportpark Baar- Wanderath der Gegner im Finale des Rheinlandpokals sein. Dort ist noch eine Rechnung offen, denn genau dieser SV Rengsdorf war es, der im letzten Jahr den Negativlauf der damaligen eher zahmen 13 krönte. Gelingt die Revanche, dann ist es nicht nur eine perfekte Meisterschaft, sondern die perfekte Saison.